Werkstatt
Die Werkstatt
Das Falten gebrauchter und hoffentlich auch vorher gelesener Bücher liegt mittlerweile hoch im Trend.
Die meisten Leute, die meine gefalteten Bücher zum ersten Mal sehen kommen aus dem Staunen nicht heraus.
Immer wieder werde ich gefragt: "Wie machst du das?" Nun, eigentlich ist es ja ganz einfach. Es gibt mehrere unterschiedliche Techniken. Dazu wurden auch zahlreiche Bücher geschrieben die in Onlineshops und im sortierten Buchhandel erhältlich sind. Ebensogut kann man aber auch unter dem Stichwort "bookfolding" googeln und im World Wide Web fündig werden.
Das Herstellen von gefalteten und geschnittenen Bücher ist seit nunmehr zwei Jahren mein Hobby geworden und es sind in dieser Zeit bereits über 100 Kunstwerke entstanden.
Genau genommen gibt es drei Grundtechniken:
- Methode 1: MESSEN, MARKIEREN UND FALTEN
Bei dieser Technik bestimmt die Seitenzahl des Buches das Motiv oder den Schriftzug. Je komplexer das Motiv oder je mehr Buchstaben das Wort hat, umso mehr Seiten braucht das zu verarbeitende Buch. Jede Seite wird mittels zweier sogenannter "Eselsohren" gefaltet. Das braucht bei einem Buch von 500 bis 600 Seiten seine Zeit, etwas Fingerspitzengefühl und vor allem Geduld.
- Dabei wird nichts eingeschnitten, entfernt oder verklebt.
- Faltet man die Seiten wieder auf, kann das Buch sogar noch gelesen werden
- Methode 2: MESSEN, MARKIEREN UND SCHNEIDEN
Bei dieser Methode wird das entsprechende Motiv in die Buchseiten eingeschnitten und an den Markierungen "waagerecht" eingefaltet.
- Auch hier braucht man je nach Motiv Bücher mit mindestens 250 bis zu 600 Seiten. Mit dieser Methode lassen sich mehrere Ebenen schaffen. Man kann den Hintergrund in den Text bringen, so dass dadurch auch noch verschiedene Schattierungen entstehen. Diese Methode ist je nach Motiv - das hier noch filigraner sein kann - sehr zeitaufwendig. Zudem muss man besonders sauber arbeiten.
- Methode 3: KOMBINATION VON METHODE 1 UND 2
Hierzu ist nun nicht mehr sehr viel Neues zu sagen. Beide Methode werden mit einander kombiniert indem die oberen und unteren Markierungen nicht eingeschnitten sondern wie bei Methode 1 im 45Grad-Winkel als Eselsohr eingefaltet werden. Innerhalb des Motivs kann dann wieder wie bei Methode 2 eingeschnitten und waagerecht umgefaltet werden.
- Wie auf dem Bild zu sehen können links und rechts manchmal auch einige Seiten übrig bleiben.
- DAS WERKZEUG
Alles was man benötigt sind ggf. eine Lesebrille, Bleistift, Spitzer, eine Bastelschere, ein Geodreieck, ein Lineal mit Nullanschlag, einen Cutter und eine gute Unterlage.
Das wichtigste aber ist GUTES LICHT!
Natürlich kann ich und will ich hier keinen Workshop verfassen. Wer es einmal versuchen will kann mich gerne kontaktieren um einen Kurstermin zu vereinbaren.